Rundgang Schlossberg und Schleuse Thun

Geschichte

Das heutige Schloss mit seinen Nebengebäuden war in seinen Ursprüngen eine Burganlage. Im 12. Jahrhundert bestand hier schon ein herrschaftlicher Sitz mit Wohngebäude und Ringmauer. Dies bestätigen die archäologischen Untersuchungen, welche im Rahmen des grossen Umbaus 2013 stattgefunden haben.

Nach der wohl nicht ganz friedlichen Übernahme der Anlage durch die Herzöge von Zähringen wurde unter Berchtold V. der bis heute intakt erhaltene, imposante Donjon in die bestehende Anlage gebaut. Die Zähringer beabsichtigten jedoch nicht hier zu wohnen, dafür hatten sie in Burgdorf eine Residenz errichtet. Sie wollten mit dem mächtigen Turm in Thun ein Zeichen ihrer Macht auf das Gebiet und die lokalen Handelswege setzen. Der Donjon war nämlich als Wohnsitz ungeeignet. Auf 14 Meter Höhe befand sich ein einziger Raum, der heute Rittersaal genannt wird. Zu seiner Zeit ein imposanter Repräsentationsraum, heute einer der besten erhaltenen Repräsentationssäle des Hochmittelalters.

Seit dem 12. Jahrhundert war das Schloss Thun mit seinen Nebengebäuden Sitz der Thuner Herrschaft und wurde immer wieder den Nutzungen angepasst. Während von den nachfolgenden kyburgischen Grafen praktisch keine Baumassnahmen nachzuweisen sind, erfolgten unter der langen Regierungszeit von Bern bis 2006 viele Umbauten. Dazu zählte später auch das Regionalgericht. Zumindest seit dem 17. Jahrhundert befand sich im Dach des Donjons ein Gefängnis. 1886 errichtete der Kanton an die Burgmauer das neue Regionalgefängnis. Der Gefängniswärter amtierte lange gleichzeitig als Billetverkäufer und Wächter des Museums, das 1888 im Donjon eröffnet wurde.

Nach 800 Jahren in öffentlichem Besitz erfolgte 2010 auf dem Schlossberg ein grundlegender Wandel. Die Stadt Thun verkaufte – mit Ausnahme des mächtigen Donjons – die Liegenschaften des ehemaligen Burgareals im Baurecht. Mitte 2014 eröffneten ein Konferenz- und Ausbildungszentrum, dazu ein Hotel und Restaurant. Das Museum erhielt einen neuen Eingangsbereich und einen zusätzlichen Ausstellungsraum.

Quelle: https://schlossthun.ch/ueber-uns/geschichte/

Sammlung

Im Jahr 1888 wurde im Rittersaal des Donjons das Historische Museum eröffnet.

Die Gründung des Museums wurde durch verschiedene Entwicklungen angestossen. Bereits in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts gab es Forderungen nach einem historischen Museum. 1883 wurden im Thuner Rathaus Wappenteppiche und andere historische Gegenstände entdeckt, die von Experten der Universität Bern geschätzt wurden. Der Vorschlag, diese Teppiche im Kunstmuseum Bern zu lagern, verstärkte das Verlangen nach einem eigenen Museum in Thun. So wurde am 11. März 1885 das Historische Museum Thun auf Initiative des Einwohnervereins gegründet. 1978 übernahm der Verein Schlossmuseum die Leitung des Museums. 15 Jahre später wurde die Stiftung Schlossmuseum, die das Museum seither führt, gegründet. Seit 2013 trägt die Stiftung den Namen Stiftung Schloss Thun – das Museumsschloss.

Bei der Gründung des Museums stand noch kein geeigneter Standort zur Verfügung. 1886 wurde jedoch auf dem Schlossberg ein neues Gefängnis eröffnet, was zeitgleich eine Lösung für das Platzproblem darstellte. Nach umfassenden Renovierungsarbeiten konnte das Museum 1888 seine Sammlung im Rittersaal der Öffentlichkeit präsentieren. Im Laufe der Zeit, bedingt durch den wachsenden Bestand, wurden immer mehr Stockwerke des Donjons für Ausstellungszwecke genutzt. So entwickelte sich das Museum zum Historischen Museum Schloss Thun, wobei es mit dem Architekturdenkmal des Donjons verknüpft wurde.

Zunächst wurden vor allem Dauerleihgaben der Burgergemeinde und der Stadt Thun ausgestellt, darunter Teppiche, Fahnen und Waffen, ergänzt durch kleinere private Sammlungen. Heute umfasst die Sammlung mehr als 17 000 Objekte, die vom Neolithikum bis ins 20. Jahrhundert reichen. Rund 600 dieser Exponate sind in der Dauerausstellung im Donjon zu sehen.

Die Ausstellung beginnt im Keller mit dem Thema Stadtentwicklung, während im ersten Stock die Objekte der Thuner Rathaussammlung im Mittelpunkt stehen.

Hier sind unter anderem der Medaillonteppich und der Velschen-Teppich zu finden, die die Reformation überstanden haben, sowie der Wappenteppich aus der Burgunderbeute. Ein weiterer Sammlungsschwerpunkt, der sich in den hier gezeigten Exponaten widerspiegelt, ist die Militaria-Sammlung der Stiftung Schloss Thun. Im zweiten Stock wird die Zeit der Thuner Schultheissen thematisiert, wobei die Wappentafeln der Schultheissen präsentiert werden. Ein Highlight ist das ausgeritzte Berner Wappen, das dem Einmarsch Napoleons zum Opfer fiel. Eine Etage höher befindet sich der sogenannte Rittersaal, der ein bedeutendes Zeugnis der Zähringer Baukunst darstellt. Darauf folgen das alte Gefängnis und darüber, im obersten Stockwerk der beeindruckende Dachstuhl.

Die ausgestellten Objekte bieten nur einen kleinen Einblick in die Vielfalt der heutigen Sammlung der Stiftung Schloss Thun. Der Hauptteil der Sammlung ist in externen Depots untergebracht und wird dort wissenschaftlich betreut. Die Sammeltätigkeit des Schlosses konzentriert sich heute vor allem auf Thunensia und das Berner Oberland. Thematische Schwerpunkte werden durch spezielle Sammlungen gesetzt, die dazu beitragen, die reiche Geschichte und Kultur der Region zu dokumentieren und zu bewahren. Darüber hinaus werden in jährlich wechselnden Sonderausstellungen weitere Objekte präsentiert.

Quelle: https://schlossthun.ch/ausstellung/sammlung/

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Die obere Schleuse

Die Geschichte der Oberen Schleuse geht auf das Jahr 1818 zurück, als sie als Teil eines Systems zur Kontrolle des Wasserstands und zur Vermeidung von Überschwemmungen des Thunersees gebaut wurde.

Diese beeindruckende technische Meisterleistung erfüllt seither treu ihren Zweck und ist auch heute noch in Betrieb.

Die Schleuse ist aber nicht nur nützlich, sondern verleiht der ohnehin schon malerischen Landschaft einen einzigartigen Charme.

Die Architektur der Oberen Schleuse ist charakteristisch für die Schweizer Ingenieurskunst des frühen 19. Jahrhunderts. Jahrhunderts. Das mit Blick auf Präzision und Langlebigkeit gebaute Schleusensystem besteht aus zwei Holztoren, die durch das Drehen großer, über Wellen und Zahnräder verbundener Räder manuell geöffnet oder geschlossen werden können.

Wenn Sie diese Stätte besuchen, werden Sie wahrscheinlich staunen, wie gut diese Strukturen trotz ihres Alters erhalten sind.

Die untere Schleuse

Die Untere Schleuse in Thun ist ein verstecktes Juwel, das eine bezaubernde Mischung aus Geschichte, Kultur und natürlicher Schönheit bietet. Diese weniger bekannte Attraktion in der Schweizer Stadt Thun hat für jede Art von Reisenden etwas zu bieten. Egal, ob Sie ein Geschichtsliebhaber sind, der in die Vergangenheit eintauchen möchte, oder ein Naturliebhaber auf der Suche nach ruhigen Landschaften, die Untere Schleuse wird Sie nicht enttäuschen.

Die Untere Schleuse ist eine von zwei Schleusenanlagen, die sich an der Aare in Thun befinden. Die andere ist die Obere Schleuse. Die Schleusen sind seit 1818 in Betrieb und wurden ursprünglich gebaut, um den Transport auf dieser Wasserstrasse, die den Thunersee mit Bern verbindet, zu erleichtern.

Neben ihrer funktionalen Rolle sind die Schleusen auch von historischer Bedeutung, da sie während des Zweiten Weltkriegs als Schutzbarrieren gegen mögliche Überflutungen durch feindliche Angriffe dienten.