Saarland

Kulturelles – Kulinarisches
Saarland und Umgebung

Land und Leute

Im Saarland lebten am 31. Dezember 2022 auf einer Fläche von 2569 Quadratkilometern insgesamt 992.666 Einwohner. Auf jedem Quadratkilometer wohnen also 386 Einwohner.

Die Bewohner des Saarlandes sprechen zumeist Hochdeutsch, es sind aber noch mehrere Dialekte verbreitet. Wegen der Nähe zu Frankreich und Luxemburg sprechen viele außerdem Französisch.

Das Saarland grenzt an die europäischen Staaten Frankreich und Luxemburg . Rheinland-Pfalz ist das einzige benachbarte Bundesland des Saarlandes.

Das heutige Saarland litt sehr unter den Auswirkungen des 30jährigen Krieges, der von 1618 bis 1648 dauerte. Ein großer Teil der damaligen Bevölkerung kam ums Leben, weite Teile des Landes waren nach dem Krieg verödet.

Viele Menschen aus Frankreich, Belgien, Tirol und der Schweiz wanderten in die verlassenen Gebiete ein. Im 19. Jahrhundert wurden viele Arbeiter von den Kohlezechen und den Betrieben der Eisen- und Stahlindustrie ins Land geholt.

Im Saarland lebten am Ende des Jahres 2022 insgesamt 153.455 Ausländer.

Von 100 Menschen sind also 15 keine Bürger der Bundesrepublik Deutschland, sie haben keinen deutschen Pass.

Von 100 Bewohnern des Landes gehören 62 der Katholischen Kirche an, 19 sind evangelisch. Das Saarland gehört erst seit 1957 zur Bundesrepublik Deutschland.

Die Landeshauptstadt

Die Hauptstadt des Saarlandes ist Saarbrücken. Die Stadt liegt am Fluss Saar und hatte am Ende des Jahres 2022 insgesamt 181.959 Einwohner.

Sie entstand 1909 aus dem Zusammenschluss der bis dahin eigenständigen Städte Saarbrücken, St. Johann und Malstatt-Burbach.

Saarbrücken ist die einzige Großstadt im Bundesland Saarland.

Als Wahrzeichen der Stadt gilt die Ludwigskirche. Diese prächtige evangelische Kirche ist im Jahr 1775 im Stil des Barock fertiggestellt worden.

1748 stellten die herrschenden Fürsten das aus drei Flügeln bestehende Schloss in der Innenstadt am Ufer der Saar fertig. Heute sind darin Verwaltungen und ein Museum untergebracht.

Städte, Kreise und Gemeinden

Andere Städte im Saarland sind unter anderem:

  • Neunkirchen
  • Homburg
  • Völklingen
  • Sankt Ingbert
  • Saarlouis

Im Saarland gibt es 17 Städte und 35 weitere Gemeinden.

Das Land ist in 6 Landkreise eingeteilt.

In jedem Landkreis, in jeder Stadt und in jeder Gemeinde werden regelmäßig Frauen und Männer gewählt, die über wichtige Angelegenheiten beraten und abstimmen. Ihre Versammlung nennt man Kreistag, Stadtrat oder Gemeinderat. An der Spitze der Landkreise stehen gewählte Landrätinnen und Landräte, in den Gemeinden und Städten werden Bürgermeisterinnen oder Bürgermeister gewählt.

Ihre Amtszeit beträgt jeweils 10 Jahre.

Flüsse

Die Saar , der das Bundesland seinen Namen verdankt, ist 235 km lang.

Sie entsteht aus zwei Quellflüssen in Frankreich, der Roten und der Weißen Saar, und fließt dann 68 km durch das Saarland. Im Nachbarbundesland Rheinland-Pfalz mündet sie bei Konz in die Mosel.

Bekannt ist die Saarschleife bei Merzig. Hier macht die Saar auf ihrem Weg nach Mettlach einen 10 km langen Umweg und verläuft in einem engen Bogen.

Die Blies ist ein 99 km langer Nebenfluss der Saar. Sie entspringt im Örtchen Selbach im Landkreis St. Wendel und fließt dann nach Süden. Auf 16 km Länge bildet sie die Staatsgrenze zu Frankreich. Hier mündet sie in der Stadt Sarreguemines, die auf deutsch Saargemünd genannt wird, in die Saar.

Die Prims entspringt im Hunsrück in Rheinland-Pfalz. Sie fließt zunächst nach Süden und erreicht bei der Stadt Nonnweiler das Saarland. Hier hat man die Prims zu einer Talsperre aufgestaut. Bei Dillingen mündet sie nach 91 km in die Saar.

 

Gebirge und Landschaften

Der Schwarzwälder Hochwald liegt im Norden des Landes. Er ist Teil des Hunsrückgebirges und zieht sich von Mettlach bis nach Rheinland-Pfalz hinein.

An der Grenze zwischen den beiden Bundesländern liegt der höchste Berg des Saarlandes, der Dollberg mit 695 Metern Höhe.

Der Schaumberg liegt im Landkreis St. Wendel bei dem Örtchen Theley. Er ist 569 Meter hoch und ragt aus einer ansonsten flachen Landschaft heraus. Deshalb bezeichnet man ihn auch als „Hausberg des Saarlandes“.

Das Saargau erstreckt sich westlich der Saar von Süden nach Norden bis nach Konz in Rheinland-Pfalz. In dieser welligen Hügellandschaft wird intensiv Ackerbau betrieben, die höchsten Erhebungen sind etwa 400 Meter hoch.

Der Saarkohlenwald erstreckt sich auf einer Fläche von ca. 60 km² zwischen Saarbrücken und Neunkirchen. Dieses Waldgebiet wurde früher stark wirtschaftlich genutzt, man verarbeitete das Holz zu Holzkohle oder verwandte es im Bergbau. Heute ist der Wald ein beliebtes Erholungsgebiet.

Der Bliesgau ist eine sanfte, hügelige Landschaft, die sich entlang des Flusses Blies zieht. Typisch ist die Auenlandschaft entlang des Flusses, an die sich große Streuobstwiesen oder dichte Buchenwälder anschließen.

Das Saarland und Frankreich

Das Saarland gehörte mehrmals in seiner Geschichte zum Nachbarland Frankreich. Im letzten Jahrhundert wurde es nach dem Ersten Weltkrieg 15 Jahre vom Völkerbund verwaltet, dem Vorläufer der UNO.

Nach dem 2. Weltkrieg gehörte es zur französischen Besatzungszone und stand von 1947 bis 1956 unter dem Einfluss Frankreichs.

Das Saarland durfte zunächst nicht der 1949 gegründeten Bundesrepublik Deutschland beitreten. Wirtschaftlich war es mit dem Franc als Währung an Frankreich angeschlossen.

Die Saarländer hatten in dieser Zeit eine eigene Staatsangehörigkeit und nahmen zum Beispiel mit eigenen Mannschaften an den Olympischen Spielen und an Qualifikationsspielen zu Fußballweltmeisterschaften teil.

1956 einigten sich Deutschland und Frankreich darauf, dass das Saarland in die Bundesrepublik aufgenommen werden sollte.

Am 1. Januar 1957 wurde es neues Bundesland der Bundesrepublik. Die Deutsche Mark wurde erst  am 6. Juli 1959 eingeführt.

Große Unternehmen

Früher waren viele Menschen im Saarland im Steinkohlebergbau beschäftigt.

2012 schloss dann das letzte Bergwerk im Saarland.

Heute ist die Automobilindustrie ein großer Arbeitgeber. Ford hat eine Fabrik in Saarlouis, die Autozulieferer Bosch , INAund Michelin in Homburg.

Die Firma ZF Getriebe hat eine Niederlassung in Saarbrücken, das Unternehmen Ebersbächer ist in Neunkirchen beheimatet.

Die Saarstahl AG und die AG der Dillinger Hüttenwerke in Völklingen und Dillingen sind zwei große Stahlfirmen. Das Unternehmen Villeroy & Boch AG aus Mettlach stellt Keramikwaren her.

Im Bereich Informatik sind die Firmen IDS Scheer in Saarbrücken und die SAP AG in St. Ingbert tätig.

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Parlament und Regierung

Gesetze für das Bundesland Saarland werden von den Abgeordneten des Landtages beschlossen. Der Landtag des Saarlandes tagt in der Landeshauptstadt Saarbrücken.

Die letzte Landtagswahl fand am 22. März 2022 statt. Es wurden 51 Frauen und Männer für fünf Jahre als Abgeordnete gewählt. Die folgenden Parteien sind im Landtag vertreten.

Hinter dem Namen der Partei ist die Anzahl der Abgeordneten vermerkt.

  • CDU 19
  • SPD 29
  • AfD 3

Nach der Wahl im März 2022 verfügte die SPD allein über eine Mehrheit im Landtag. Ihre Landesvorsitzende Anke Rehlinger wurde zur Ministerpräsidentin gewählt.

Kleinblittersdorf

Kleinblittersdorf
(im örtlichen Dialekt Blidderschd(r)o(r)f
Kläänblidaschd(r)o(r)f,
(das r wechselt die Position),
frz. Le petit Blidestroff /Kleinbliederstroff)
ist eine Gemeinde im Südosten
des Regionalverbands Saarbrücken im Saarland.

Kleinblittersdorf liegt im äußersten Südosten des Regionalverbandes.
Geographisch liegt der Ort an der Saar im Biosphärenreservat Bliesgau,
über die Saar führt die Freundschaftsbrücke
nach Frankreich in den Ort Großblittersdorf (französisch Grosbliederstroff).

Gemeindegliederung / Ortsteile:

  • Auersmacher
  • Bliesransbach
  • Kleinblittersdorf
  • Rilchingen-Hanweiler
  • Sitterswald

Nachbargemeinden

Kleinblittersdorf grenzt an folgende Gemeinden (im Uhrzeigersinn, beginnend im Norden): Saarbrücken, Mandelbachtal (Saarpfalz-Kreis). Die weiteren Gemeinden Blies-Guersviller, Saargemünd und Großblittersdorf liegen in Frankreich.

Klima

Der Jahresniederschlag beträgt 991 mm und liegt damit im oberen Drittel der von den Messstellen des Deutschen Wetterdienstes erfassten Werte.

Über 84 % zeigen niedrigere Werte an. Der trockenste Monat ist der April; am meisten regnet es im Dezember. Im niederschlagsreichsten Monat fällt etwa 1,5-mal mehr Regen als im trockensten Monat.

Die jahreszeitlichen Niederschlagsschwankungen liegen im unteren Drittel. In 30 % aller Orte schwankt der monatliche Niederschlag weniger.

Geschichte

Groß- und Kleinblittersdorf waren in Mittelalter und früher Neuzeit lediglich zwei an gegenüberliegenden Ufern der Saar gelegene Teile des im Jahr 777 als Besitztum des Abtes Fulrad von St. Denis erstmals urkundlich erwähnten lothringischen Ortes Bliederstorff. Es liegt der germanische Personenname Blidhari zugrunde.

Die Ortsnamen waren im frühen Mittelalter Blit(t)haria villa, im 13. Jahrhundert Bliederstroff bzw. Bliderstorff. Die Präfixe Groß- bzw. Klein- für die beiden Ortsteile tauchten erstmals Ende des 16. Jahrhunderts auf: Grossblietersdorff (1594), Blidertorf-le-Grand (1756), Blidestroff-le-Gros (1779), sie waren lediglich ein Indikator für die unterschiedliche Einwohnerzahl.

Heute haben sich die Verhältnisse umgekehrt: 2006 zählte das aufgrund einer Kommunalreform allerdings auch flächenmäßig gewachsene Kleinblittersdorf 12.850 Einwohner, Grosbliederstroff hingegen nur 3330 (1999), von denen etwa ein Fünftel die deutsche Staatsangehörigkeit besitzt.

Kleinblittersdorf kam mit Lothringen 1766 an Frankreich und durch einen Gebietstausch 1781 in den Besitz der Grafen von der Leyen.

Nachdem ab 1792 die vorrückenden Revolutionstruppen die alten Feudalherren vertrieben hatten, gehörten beide Teile zum französischen Saardepartement. Nach den Napoleonischen Kriegen verlief die Geschichte der beiden Orte Klein- und Großblittersdorf wiederum getrennt. Kleinblittersdorf kam nun zur preußischen Rheinprovinz, was in der Grenzkonvention zwischen Preußen und Frankreich am 11. Juni 1827 durch Frankreich anerkannt wurde. Nach dem Deutsch-Französischen Krieg kam auch Großblittersdorf ab 1871 mit dem Reichsland Elsaß-Lothringen zum Deutschen Reich.

Ab 1919 war Großblittersdorf wieder eine Gemeinde in Frankreich, während Kleinblittersdorf infolge des Versailler Vertrags im französisch kontrollierten, vom Völkerbund verwalteten Saargebiet lag und ab 1935 nach der Saarabstimmung an das Deutsche Reich kam.

Von 1940 bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs wieder gemeinsam im deutschen Herrschaftsbereich gelegen, folgte bis 1956 – wie schon von 1919 bis 1935 – erneut eine Zeit, in der beide Orte unter französischem Einfluss standen: Großblittersdorf – mittlerweile in Grosbliederstroff umbenannt – als Gemeinde im Département Moselle, Kleinblittersdorf im teilautonomen Saarland, das infolge eines weiteren Plebiszites im Jahre 1955, aufgrund des Saarvertrages zum 1. Januar 1957 als zehntes Bundesland in die Bundesrepublik Deutschland eingegliedert wurde.

Link Kleinblittersdorf
https://www.kleinblittersdorf.de/

Saarländische Sprache

Eins vorweg: ‚Die saarländische Mundart‘ gibt es nicht. Sie können saarländisch essen oder ins Saarland fahren. Es gibt keinen einheitlichen saarländischen Dialekt. Das Saarland spricht nämlich mehrere Mundarten.

Es ist einerseits das Moselfränkische, welches durch die berühmte europäische Sprachgrenze, die das-dat-Linie von dem Rheinfränkischen getrennt wird. Diese Grenze geht quer durchs Land, ihr Verlauf konnte früher in Dörfern und bis in Straßenbereiche hinein festgelegt werden.

Diese Sprachgrenze läuft nördlich von Saarbrücken an der alten Grafschaftsgrenze entlang, das Köllertal hinauf in die Tholeyer Gegend zur mittleren Nahe und erreicht bei Boppard den Rhein. Heute ist es durch die Mobilität der Bevölkerung dazu gekommen, dass die Trennungslinie nicht mehr so scharf gezogen werden kann. Man spricht im Bereich der Sprachgrenze eher von einem sprachlichen Vibrationsraum, einem Gebiet also, wo sich Wörter und Ausdrucksweise angleichen, überlappen, verbinden, verbünden.

Es sind also mindestens zwei Sprachlandschaften, eventuell sogar drei, die das Saarland prägen.

Die Sprachgrenze hat aber nicht nur trennende, sondern auch verbindende Elemente. So wird das Moselfränkische des Saarlouiser Raumes auch im grenznahen Lothringen noch gesprochen, das Westpfälzische reicht in den Raum des östlichen Saarlandes hinein.

Man wird wohl nicht umhinkommen, der Gegend um Saarbrücken eine eigene Sprachqualität in der Bezeichnung „Saarbrigger Platt“ zuzubilligen, also eine Ausformung des Rheinfränkischen, das in seiner Sprachverwandtschaft weit ins Reich hineinreicht.

Die Sprachgrenze der das/dat-Linie ist über Jahrhunderte entstanden. Sie könnte erheblich beeinflusst worden sein durch politische, kirchliche und gesellschaftliche Bedingungen, in jedem Fall ist sie viel älter und konsistenter als manche politische Grenze unserer Region.

Zur Auflockerung

Zwei saarländische Männer stehen auf einer Brücke und streiten sich.
Sagt der eine Saarländer zum Anderen: „Das doo is die Mosel“.
Sagt der Andere: „Nä, das do is die Saar“.
Daraufhin antwortet der erste Saarländer:
 „Kumm, ma springe runner, dann wisse mas!“ und springt von der Brücke.
Nach etwa einer halben Stunde kommt der gesprungene Saarländer
 ganz erschöpft auf der Brücke wieder an und sagt:
 „Ma hotte beide nit Recht. ’s war die A1.“

Um weitere Eindrücke von der saarländischen Sprache zu bekommen sind folgend noch oft verwendete Ausdrücke aufgelistet:

Schnääges
Damit sind einfache Süßigkeiten gemeint.

Struddelisch
Ein Kabelsalat ist zum Beispiel struddelisch: unordentlich

Kniesje
Ganz bekannt und gerne gesehen, das Endstück vom Brot

Leck
Damit wird eine Art von Verwunderung beschrieben – Oh leck!

Für Saarländer ist es Alltag, für den Rest Deutschlands eher eine amüsante Sache. Das Saarländische klingt kompliziert und abstrakt, doch welcher Dialekt tut das nicht? Aber zugleich kann man sich mit so wenigen Wörtern wie möglich bestens unterhalten. „Daran halld sisch der Saalänner joo draan wie de Narr am Käs.“

Link Saarländische Redewendungen

https://www.gesichterparty.de/regionales/saarlaendische-redewendungen/

 

Hauptsach – Gudd Gess

Das saarländische Glaubensbekenntnis lautet „Hauptsach, gudd gess“.

Die Wurst des Saarlandes ist die Lyoner, eine Fleischwurst. Und die wird gern mal auf den Schwenker gelegt, wie der Schwenkgrill im Saarländischen genannt wird, an dem ein Schwenker steht, der die Wurst wiederum nicht brät, sondern schwenkt.

Saarländische Küche

Die traditionelle Küche im Saarland zeichnet sich durch sehr reichhaltige Kost aus, da den Arbeitern in den Eisenhütten, Steinkohlebergwerken und der Landwirtschaft ausreichende Energievorräte zur Verfügung stehen mussten.

Gleichzeitig musste die Nahrung aber kostengünstig sein und auf leicht erhältlichen Produkten oder eigenem Anbau beruhen. Unter diesen Bedingungen entstanden zahlreiche Gerichte aus Kartoffeln, da diese im Garten und auf Feldern kostengünstig zu erzeugen waren.

Aus ähnlichen Gründen werden Möhren (im rheinfränkischen Dialektbereich des Saarlandes: Gelleriewe), Zwiebeln, Lauch, Bohnen sowie anderes Gemüse und Kräuter gepflanzt und gegessen.

Wie in den Nachbarregionen, besonders dem Elsass, spielt außerdem das Sauerkraut als Beilage eine wichtige Rolle. Verfeinert werden die Mahlzeiten oft mit einer Speck-Sahne-Soße, die früher als zusätzlicher Kalorienvorrat genutzt wurde.

Bekannte und typische Gerichte auf Kartoffelbasis sind unter anderem:

Dibbelabbes und Schales, eine Art Topfkuchen aus roh geriebenen Kartoffeln, der mit Specksahnesoße oder auch mit Apfelmus gegessen wird.

Gefillde: Kartoffelklöße, die mit Leber- oder Blutwurst oder mit Hackfleisch gefüllt sind und ebenfalls mit Speck-Sahnesoße und Sauerkraut oder Salat serviert werden.

Geheirate: Mehlklöße und Kartoffeln, zum Teil auch mit Soße

Hoorische: Klöße aus roh geriebenen Kartoffeln, die dadurch eine raue („haarige“) Struktur erhalten.

Krommbeerkerschdscher: Kartoffelwürfel, die direkt roh in der Pfanne gebraten werden, ohne vorher gekocht zu sein.

Plattgeschmelzde: Gekochte Kartoffelstifte die in einer Mischung aus Zwiebeln und Butter oder Margarine geschwenkt werden. Dieses Gericht wird in manchen saarländischen Regionen auch „Iwwer die Platt geschmelzde“ genannt.

Fleischgerichte

Fleischgerichte sind insbesondere in gegrillter Form beliebt. Der weit verbreitete Schwenkgrill wird zunehmend auch im restlichen Deutschland bekannt; er besteht aus drei Metallbeinen über der Feuerstelle, an denen ein runder Rost aufgehängt wird. Durch das gleichmäßige Schwenken und Drehen soll das Fleisch besonders gleichmäßig und schonend gegart werden.

Daher leitet sich auch die saarländische Bezeichnung „schwenken“ für „grillen“ ab („Geh ma schwenke!“). Geschwenkt werden beispielsweise Bratwürste, eingelegter Schweinenacken („Schwenker“), Frikadellen oder Lyoner. Häufig anzutreffen ist auch die ursprünglich aus Nordafrika stammende Merguez, die über Frankreich ins Saarland gelangt ist.

An Pfannengerichten sind Biertopf (Rindfleisch in Bier-Fleischbrühe) und Lyoner-Pfanne (gebratene Lyonerstücke, Kartoffelwürfel und Spiegeleier) zu nennen. Lyoner wird darüber hinaus zu einem pikanten Lyonerkuchen auf Blätterteig mit Eier-Käse-Mischung verarbeitet.

Süsses

An den Fasnachtstagen werden als süße Fasnachtsspeise die Fasendkejchelcha (moselfränkisch) / Fasnachtskichelcha (rheinfränkisch) aus süßem Hefeteig in Fett gebacken. Sie können mit Marmelade gefüllt sein und mit Puderzucker bestäubt werden.

Zum Fest des heiligen Martin von Tours im November gibt es Zuckerbrezeln aus süßem Hefeteig. Ansonsten werden über das Jahr Laugenbrezeln verzehrt. Zum Nikolausfest im Dezember werden Weckmänner bzw. „Puppen und Hasen“ als Gebildbrote gegessen.

Grundbestandteile von saarländischen Marmeladen (moselfränkisch: Sejßschmär / rheinfränkisch: Sießschmier) sind üblicherweise Zwetschgen und Mirabellen. Daneben ist auch Zuckerrübensirup (z. B. Fenner Harz) als Brotaufstrich beliebt.

Zu Kindertaufen werden traditionell an die Anwesenden süße Mandeldragées nach lothringer Art verschenkt. Eine Spezialität der historischen Saarbrücker Teilherrschaft Commercy sind die Madeleines.

Eine weitere Gebäckspezialität der Region sind Macarons aus Mandeln, Zucker und frischem Eiweiß.[5] Manufakturmäßig werden die Bolchener Macarons seit dem 19. Jahrhundert nach einem besonderen Rezept mit historischen Silberlöffeln – da Zinnlöffel den Teig beeinträchtigt hätten – geformt und anschließend gebacken. Es wird vermutet, dass das Rezept von spanischen Juden stammt, die Ende des 14. Jahrhunderts aus Spanien vertrieben wurden. In der jüdischen Tradition ist es nämlich üblich, während der Pessachwoche acht Tage lang Makronen zu essen, die frei von jeglicher Spur des verbotenen Sauerteigs sind.

Die Macarons de Boulay werden zu diesem Anlass und das ganze Jahr über als rabbinatisch zertifizierte koschere Sonderanfertigung gebacken. Über Italien gelangten die Macarons im 17. und 18. Jahrhundert auch nach Lothringen und in die Saarregion. Die heutigen Bolchener Macarons werden nach einer Rezeptur aus dem Jahr 1854 gebacken.

Saarländische Getränke

Die alkoholische Getränkekultur wird von Bier und Wein gleichermaßen bestimmt. Neben mehreren ausschließlich lokal tätigen Hausbrauereien z. B. in Losheim am See, Mettlach, Merzig, Neunkirchen, Homburg und Körprich sind im Saarland die Brauereien Karlsberg (Homburg), Bruch (Saarbrücken) und Großwald (Eiweiler) tätig.

Das saarländische Weinbaugebiet (Wingert) an der Mosel ist zwar in seiner Fläche klein, die Weine werden jedoch unter Kennern geschätzt. Zudem ist das Saarland mit dem Saarwein-Anbaugebiet an der unteren Saar, der Ruwer, der Mittel- und Untermosel, dem Elsass sowie der Pfalz von Weinregionen umgeben, was den Konsum hochwertiger Produkte begünstigt. Angebaut werden blauer Spätburgunder (Pinot noir), Elbling, Rivaner (Müller-Thurgau), Gewürztraminer, Riesling und Auxerrois.

An der Saar und ihren Nebenflusstälern wird schon seit 2000 Jahren Wein angebaut. Etwa bis 1800 befanden sich hier die meisten guten Weinlagen im kirchlichen Besitz. Im Zuge der Säkularisation Anfang des 19. Jahrhunderts gingen viele Besitzungen in private Hände über. Karl Lohmeyer nennt an renommierten historischen Sektmarken der mittleren Saar für das 19. Jahrhundert „Saarbrücker Fleur de la Sarre“ und „Blittersdorf Mousseux».

Es gibt aktuell außer für privaten Genuss keinen nennenswerten Weinanbau an der mittleren und oberen Saar, obwohl dort der Weinanbau über viele Jahrhunderte üblich war, nachdem die Römer ihn auch hierher importiert hatten. Mit der im 19. Jahrhundert als Neozoon aus Nordamerika eingeschleppten Reblausplage und dem erfolglosen Kampf gegen den Falschen Mehltau gaben in den späten 1920er Jahren die letzten Winzer ihre Betriebe auf und pflanzten auf den ehemaligen Weinflächen Obstbäume. So entwickelten sich aus den ehemaligen Wingerten nun Bungerte.

Durch Teile des Saarlandes führt die Viezstraße von Trier nach Wallerfangen, die an die lange Tradition der Herstellung von Apfelwein, im Saarland Viez genannt, erinnert. Der Name kommt vom lateinischen „Vice vinum“ (deutsch: Ersatzwein), da der Viez der Ersatz der Bauern für das edlere Getränk, den Wein, galt. Aus dem Viez wird auch die „Merziger Viezsuppe“ hergestellt.

Die Streuobstwiesen (Bungert) des Saarlandes liefern darüber hinaus Obst (Äpfel, Birnen, Mispeln, Mirabellen, Zwetschgen, Quitten) für Säfte, Liköre sowie das Brennen von Schnaps.

«Wenn ich 10 Bier vor mir habe,
kann ich nicht widerstehen!

Wenn ich 10 Bier hinter mir habe,
kann ich wieder nicht stehen!

Urlaub im Saarland

Vielen Dank

Für Ihre Aufmerksamkeit
Tschüsss…