Ausflug Belper Giessen
Ausflug an die Aare
Gewässerperle Belper Giessen [BE]
Die Belper Giessen sind von Grundwasser gespiesene Flussnebenläufe der Aarelandschaft zwischen Thun und Bern.
Sie bilden natürliche Überschwemmungsgebiete und eine reich strukturierte Auenlandschaft mit hoher Artenvielfalt. Durch gezielte Massnahmen sollte die Vernetzung verbessert werden, um das Gesamtsystem aufzuwerten.
Das Gewässer
Die Belper Giessen entspringen auf linker Seite der Aare am Belperberg und rechtsseitig in Münsingen. Beidseitig der Aare schlängeln sich die Giessen in abwechslungsweise schmalen und breiten Nebenarmen durch die Ebene bis sie auf rechter Seite in die Gürbe und auf linker Seite via Flachmoor Kleinhöchstetten in die Aare münden. Beide sind jedoch im Oberlauf strukturell beeinträchtigt und durch künstliche Abstürze ist dort die Durchgängigkeit gestört.
Etwas weiter flussab sieht es dann anders aus: Auf linker Seite sind die Giessen ab Unteraar mehrheitlich morphologisch natürlich. Der Mündungsbereich wurde hier jüngst revitalisiert. Rechts der Aare ist die Gürbe nach der ARA (Abwasserreinigungsanlage) Münsingen ebenfalls natürlich und der Gewässerlauf wurde kürzlich ebenfalls aufgewertet.
Die Belper Giessen sind hier sehr beliebt als Naherholungsgebiet.
Arten und Lebensräume
Die reich verzweigten, dynamischen Kalkbäche der Belper Giessen bilden eine wunderschöne dynamische Landschaft. Die zahlreichen Schutzgebiete weisen auf die vielseitigen und wertvollen Lebensräume in den Belper Giessen hin: durchströmte Altarme, Tümpel, Teiche, Uferbereiche, Auenwälder und vieles mehr.
Kein Wunder beherbergt das Gewässer eine artenreiche Fischpopulation aus Äschen, Barben und weiteren Arten. Die vielen Tümpel und Nebenarme bieten Laichgebiete für mehrere Amphibienarten und der Biber trägt mit seiner Arbeit zur Dynamik der Bäche bei. Einheimische Krebsarten wie der Dohlen- oder der Edelkrebs und geschützte Libellenarten wie beispielsweise die vom Aussterben bedrohte Helm-Azurjungfer leben hier.
Schutzstatus und potentielle Bedrohung
Im Gebiet der Belper Giessen sind bereits viele Schutzgebiete ausgewiesen: Flachmoore, Amphibienlaichgebiete, das BLN-Gebiet ‘Aarelandschaft Thun-Bern’ und Auengebiete weisen auf eine dynamische und vielseitige Landschaft hin. Die heutigen Nutzungen sind mit der Fischzucht Giessenhof, einer SABA (Strassenabwasserreinigungsanlage) und der ARA Münsingen sowie der Trinkwassergewinnung in der Belper Au relativ gering. Künftig sind nach heutigem Wissensstand keine weiteren Nutzungen geplant.
Das Gebiet ist zudem durch seine abgekapselte Lage von landwirtschaftlichen Einflüssen weitgehend geschont. Durch gezielte Besucherlenkung (Wanderwege, Infotafeln etc.) können im beliebten Naherholungsgebiet ungestörte Lebensräume für Flora und Fauna erhalten bleiben
Einzigartigkeit Schutzstatus
Ausreichend Die Nebenarme der Aare sind wertvolle Überschwemmungsgebiete. Sie bieten einen natürlichen Rückhalt von Hochwasser und erfüllen somit auch eine wichtige Funktion für den Menschen. An vielen anderen Orten wurden solche Rückhaltegebiete entfernt und Hochwasser treffen ungebremst auf unterliegende Gebiete.
Quelle
WWF Gewässerperle
Die Aare
Die Aare ist der längste gänzlich innerhalb der Schweiz verlaufende Fluss. Ihre Gesamtlänge beträgt 288 km, das Gefälle 1665 m, ihr Einzugsgebiet 17’709 km² und der mittlere Abfluss 525 m³/s.
Flussgeschichte
Ein erster Vorläufer der Aare entstand etwa zeitgleich mit den Alpen, vor rund 30 Millionen Jahren. Aus dem zunächst kleinen Flusssystem entwickelte sich schliesslich die Ur-Aare, welche das Gebirge je nach Zeitraum Richtung Osten oder Westen entwässerte. Auf diese Weise erreichte das Aarewasser im Laufe der Jahrmillionen vier verschiedene Meere. Während des Eiszeitalters, das vor 2,6 Millionen Jahren begann, erlangte das Flussnetz seine gegenwärtige Form.
Die Aare ist ein 288 Kilometer langer Fluss in der Schweiz. Sie entspringt dem Unteraargletscher in den östlichen Berner Alpen und durchquert nacheinander die Kantone Bern, Solothurn und Aargau. Mit ihrem Einzugsgebiet, das von den Zentralalpen bis in den Jura reicht, entwässert sie rund 43% der schweizerischen Landesfläche. Die Aare ist zudem der viertlängste, jedoch mit Abstand wasserreichste Nebenfluss des Rheins.
Die Flussgeschichte der Aare spielte sich innerhalb der Erdneuzeit ab, welche vor rund 66 Millionen Jahren begann und bis heute andauert. In diesem Zeitalter begann sich die Erde stark dem heutigen Zustand anzunähern, insbesondere was die Entwicklung von Tieren und Pflanzen betrifft. Auch die Grundzüge der Kontinente ähnelten bereits der heutigen Form.
Die Ur-Aare
Im Laufe der Jahrmillionen war die Aare in Gegenden unterwegs, die weit abseits ihres heutigen Laufs lagen. Es stellt sich also die Frage, wieso hier von der Ur-Aare und nicht von einem (beliebigen) Vorläufer die Rede ist? Als Grund dafür kann das Berner Oberland genannt werden, das ein beständiges Kerngebiet der Flussgeschichte bildet. In dieser Region blieb das Flusssystem immer aktiv, auch wenn es sich andernorts veränderte. Es besteht also eine tatsächliche und nicht bloss symbolische Verbindung zwischen der heutigen Aare und ihren Vorläuferinnen.
Aare-Böötle von Thun nach Bern
An einem heissen Sommertag eine der beliebtesten Freizeitbeschäftigungen: das «Aareböötle» von Thun nach Bern. Start der Bootstour ist Uttigen bei Thun, direkt beim Bahnhof. Von dort geht es über drei Stunden die 18 Kilometer Strecke hinunter bis nach Bern.
Quellen
Aarelauf.ch
Uttigenbrücke – Herausforderung für die „Aareböötler“
Aarböötle
Wie gefährlich ist das Aareböötle?
Um es vorweg zu nehmen: Tödliche Unfälle in der Aare betreffen fast ausschliesslich Schwimmer, die den Gefahren des Wassers viel direkter ausgesetzt sind als Bootsfahrerinnen. Unfälle und heikle Situationen gehören aber auch beim Aareböötle zum Alltag. Zwischenfälle auf Flüssen sind nervenaufreibend und können den Spass am Wasser dauerhaft verderben – auch wenn alle heil davonkommen. Mit der richtigen Vorbereitung lässt sich das Unfallrisiko jedoch erheblich reduzieren.
Hinweis
Die folgenden Punkte bitte nicht als Belehrungen, sondern als gut gemeinte Ratschlage auffassen.
Grundlagen
Wer die gängigen Fluss- und Baderegeln der SLRG beachtet, macht bereits vieles richtig. Empfehlenswert ist auch die jährlich nachgeführte SLRG-Aarekarte, die alle heiklen Stellen zwischen Thun und dem Wohlensee zeigt.
Eigenverantwortung
Für deine Sicherheit bist immer du selbst verantwortlich.
Fluss- und Baderegeln SLRG
https://www.bern.ch/themen/sicherheit/pravention/aare-you-safe
Aarekarte Thun-Wohlen SLRG
https://www.bern.ch/themen/sicherheit/pravention/aare-you-safe/tipps-aareschwimmen/aarekarte
Hinweise zum Umgang mit der Aare
- Die Aare ist ein schneller Fluss. Die Fliessgeschwindigkeit erreicht in der Regel das zwei- bis dreifache Schritttempo. Wage dich erst auf den Fluss, wenn du ein Schlauchboot sicher und zügig lenken kannst.
- Im Sommer lässt sich die Kraft der Aare mit der Bewegungsenergie zweier fahrender Güterzüge vergleichen. Diese Kraft wird überall dort gefährlich, wo der Fluss auf stationäre Hindernisse trifft. Es besteht dann die Gefahr, eingeklemmt und von der Strömung unter Wasser gedrückt zu werden. Meide deshalb Hindernisse jeglicher Art.
- Halte dich grundsätzlich von den Ufern fern. Neben Untiefen treten dort oft unregelmässige Strömungen auf. Achte auf Gehölze im Uferbereich – sie gehören zu den häufigsten Unfallursachen beim Aareböötle.
- Beim Auswassern ist Schnelligkeit und Präzision gefragt. Wähle deine Ausstiege mit Bedacht und lande nicht auf den letzten Drücker an. Auf Flüssen geht es oft schneller als zunächst gedacht.
Rettungsutensilien
Seit Januar 2020 von der Binnenschifffahrtsverordnung vorgeschrieben: Pro Person muss auf Gummibooten eine Rettungsweste mit Kragen mitgeführt, jedoch nicht zwingend getragen werden. Erlaubt wäre auch ein Rettungsring pro Person mit mindestens 75 NM Auftrieb. Das Einhalten dieser Vorschrift kann von der Polizei kontrolliert werden.
Boote nicht zusammenbinden
Binde auf Flüssen niemals Boote zusammen – ihr könnt dadurch nicht mehr schnell manövrieren, wenn es brenzlig wird. Es besteht zudem die Gefahr, sich an Hindernissen zu verheddern. Dieser Punkt ist wirklich wichtig.
Boot anschreiben
Herrenlose Schlauchboote sind für die Polizei ein stetes Ärgernis, da letztlich unklar ist, ob ein Notfall vorliegt. Schreib dein Boot mit Adresse und Telefonnummer an und melde dich nach einem Verlust sofort bei der Polizei (112 oder 117). Es können dadurch Suchaktionen vermieden werden. Zur Anschrift kann ein laminiertes Kärtchen mit Karabiner verwendet werden.
Quelle
www.aarelauf.ch